Lainzer Osterkerze 2003
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Die Grundsymbolik der Lainzer Osterkerze ist wie bei jeder
Osterkerze
(siehe Beginn der Osternacht im Schott).
Das Grundmotiv der Lainzer Osterkerze ist Psalm 121 (Ein Wallfahrtslied):
1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
3 Er läßt deinen Fuß nicht wanken; Er, der dich
behütet, schläft nicht.
4 Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
5 Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; Er
steht dir zur Seite.
6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der
Nacht.
7 Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte
dein Leben.
8 Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst,
von nun an bis in Ewigkeit.
In der Mitte säumen aufragende Berge ein Tal. In der
Entstehungsgeschichte der Kerze standen die Berge zuerst direkt
vor mir. Doch die Mittel- und Herzwunde Jesu, ließ einen
kargen, hässlichen Berg im Vordergrund fast verschwinden
und machte aus dem kleinen Raum für mich, nun das weite
Tal für alle. Über Golgota hinweg führt Er uns
aus der Vereinzelung unserer Sünde auf grüne Auen zum
Ruheplatz am Wasser (Ps 23). |
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Hebe ich meine Augen im Glauben nur wenig über den Horizont,
sehe ich Seine Hilfe, das Morgenrot, in dem die Nacht der Sünde
schon vernichtet ist. In einem tieferen umfassenderen Blick erkennt
man aber, dass dieses spezielle Morgenrot der Erlösungstat
Christi eingebettet ist in das, was unsere Schöpfung schon
trug noch bevor sie wurde, die unendliche Liebe Gottes, die wir
in ihrer vollen Größe erst erkennen durch die Hilfe,
die uns Jesus vom Berg Golgota her gebracht hat. Diese Liebe
umgreifet die Schöpfung (Eph 3, 17-19) in den fünf
Wunden, durch die wir geheilt sind (Jes 53,5). Das Gesamtbild
bildet mit den vier kleinen goldenen Kreuzen ungefähr ein
Kreuz von Jerusalem nach. |
Die Hilfe von den Bergen kommt uns neben dem Licht auch in Form
der zwei Ströme zu, die das Meer seiner Gnade speisen. Sie
entspringen dem selben Schneefeld und stehen als Symbol dafür,
dass es nicht nur einen Weg gibt, Gott zu erkennen. Gott möchte
mit jedem von uns einen eigenen Weg gehen, mal wild, reißend
und überschäumend, mal gemächlich, ruhig und manchmal
zäh. Aber wohin jener Strom kommt, da kann alles leben (Ps
36, 7-13; Ez 47, 1-12; Jes 66, 12-14; Offb 22, 1-2,..., 17).
Alles Harte und Braune wird grün und weich. |
Der Anfang und das Ende (Alpha und Omega) der Welt, meines Glaubens,
unserer Geschichte erscheinen uns manchmal wie ein Mosaik, von
dem wir nur Bruchstücke sehen und das Ganze eher nur ahnen
können. Je nachdem leuchtet blutrot drohendes Leid, hellrot
flammende Liebe und gelbe zarte Freude auf, ständig bedroht
von Brüchen, Uneinsichtigkeiten und Übergängen.
Aber trotz aller Bedrohung können wir mit Maria (blau der
Jahreszahl) auch in diesem Jahr vertrauen (blau), dass der (gelb)
Friede und die Freude Jesu in uns bleiben.
Ihr P. Adrian Kunert SJ |