Lainzer Osterkerze 2004

Die Grundsymbolik der Lainzer Osterkerze ist wie bei jeder Osterkerze.
(siehe Beginn der Osternacht im Schott) bzw bei 2002.

Das Grundmotiv der Lainzer Osterkerze ist in diesem Jahr Jesaja Kapitel 11
1 Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. 2 Der Geist des Herrn läßt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. 3 Er erfüllt ihn mit dem Geist der Frömmigkeit. Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, 4 sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. 5 Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib.
Zentrum des Bildes ist ein Baumstumpf. Scheinbar hatte hier das Leben verloren. Doch aus einem Seitentrieb entwickelte sich ein neuer Baum - der Baum des Lebens (Gen 2, 9; .Offb 2, 9; 22, 14), das Kreuz. Aus dem zerstörten Baumstumpf quillt reichlich Wasser, um die gesamte Umbegung neu zu beleben. Es ist so überreichlich, daß man das alte Leid fast nicht mehr sieht. Im Lebensbaum steigt das neue Wasser auf und in ihm auch Heiliger Geist. Er ist das Prinzip der Erneuerung und Wiederbelebung. Es ist der wirkliche Sohn Davids - Jesus - der hier als Lebensbaum reiche Frucht bringt (im Bild sind es noch die vielen neuen Zweige bzw Ranken.
Der Lebensbaum im Vordergrund symbolisiert die menschliche Natur Jesu, die getragen von Seiner göttlichen (Alpha & Omega) ist. Von der zweiten göttlichen Person her auf Ihn hin ist alles geschaffen (Kol 1, 16; 1Kor 8,6) und getragen. Darum bricht auch auf der rechten Seite des Kreuzes dieser Hintergrund in den Vordergrund. Als Wasser und Blut entspringt er so als die Sakramente der Kirche. Die Enden des Alpha und des Omega berühren sich (im Bild und in der Wirklichkeit manchmal auch nicht zu sehen), weil sie eins sind. Das Blau des Omega (göttliche Natur) verbindet sich im Blau - Weiß (weiß: durch die Auferstehung verklärter Tod) des Wassers. Darum kann auch der totgeglaubte Baumstumpf wieder austreiben.
Aber der Lebensbaum ist nicht nur ein Symbol für Christus und die Frucht Seiner Erlösungstat. Er ist auch ein Symbol für jedes christliche Leben. Gleich wie zerstört und kaputt es aussehen mag, kann es doch die Kraft des Heiligen Geistes erneuern. In den gelben Wundmalen seines und unseres Lebens wird die Wirklichkeit für die Ewigkeit Gottes transparent (2Kor 4,7)
Ihr P. Adrian Kunert SJ