Hieronymus - ein kantiger Heiliger

Hieronymus wurde 345 in Stridon (Dalmatien) geboren, studierte in Rom Grammatik, Rethorik und Philosophie.Nach Aufenthalten in Trier und Aquileja (Norditalien) begab er sich 373 zu Lande auf den Weg in den Orient. In Antiochia erkrankte er und mußte die Reise abbrechen. Er lebte zwei Jahre lang bei Mönchen in der Nähe von Aleppo. Dort begann er neben Griechisch auch Hebräisch zu lernen. 379 wurde er in Antiochia zum Priester geweiht. Der Papst lud ihn nach Rom zu einer Synode ein. Auf der Reise dorthin kam er 380 über Konstantinopel, wo er Gregor von Nazianz kennenlernte.

In Rom wurde er Sekretär des Papstes Damasus und Mittelpunkt eines Kreises von frommen Damen, zu denen die hl. Marcella und die hl. Paula gehörten. Aufgrund der Zustände im römischen Klerus, der zur damaligen Zeit noch größtenteils verheiratet war, stellte er harte Reformforderungen, die bei den dortigen Klerikerfamlien auf wenig Gegenliebe stießen - beinhalteten sie doch auch die Forderung nach dem Zölibat des Klerus, damit er sich in jeder Generation aus den Glaubensstärksten erneuerte und die Gefahr von Priesterdynastien verhindert würden, wie es sie damals schon in Rom gab.

Er wurde aus 385 Rom vertrieben. Er gründete in der Nähe von Bethlehem ein Männerkloster und drei Frauenklöster und löste mit seinen Forderungen eine Revolution aus, die die Kirche nachhaltig verändern würde. Hier entstand auch sein Hauptwerk, die Übersetzung der Bibel aus dem Hebräischen (AT) und dem Griechischen (Teile des AT und das NT) ins Latein, die Vulgata. Seine Vulgata war 1000 Jahre lang die Bibel des Westens und löste hier die Septuaginta ab, die die Bibel der Urkirche war (AT) sowie die vetus latina, die eine ältere, auf der Septuaginta beruhende Übersetzung war. Er stand mit den meisten der großen Theologen seiner Zeit in Kontakt. Hieronymus starb am 30. September 420.

Er war sicher kein Mann, mit dem leicht umzugehen war. Hart und schroff in seinem Umgangston und - wir würden heute sagen etwas radikal in seinen Formulierungen und Ansichten. Aber ein Heiliger ist und wird ja nicht heilig, weil er so ein toller Mensch ist, sondern weil Gott die heiligt, die ihn lieben und ganz zu Ihm wollen.

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