Die Heilige Katholische Kirche

Einheit in Vielfalt

Jesus hat Seinen Jüngern gesagt Joh 17 (11,) 21-23: "Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, daß du mich gesandt hast. (22) Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, (23) ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, daß du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. oder vergleiche auch in 1 Joh 1,1-3 und vieles mehr.

Eines der größten Ärgernisse in der Christenheit sind die Spaltungen. Sie widersprechen direkt und fundamental dem Wort und Willen Jesu. Und immer wieder wurde aus Machtgier, aus Rechthaberei und Unverständnis dieses Wort Jesu mißachtet und die Kirche, der Leib Christi, zerissen und gegeneinander abgegrenzt. Die Hand sagt zum Mund: Du bist nicht Leib Christi, du siehst nicht so aus wie ich. Und der Mund verlacht die Hand, die sich einbildet, Leib Christi zu sein, wo doch klar ist, daß der Mund die Kirche sei.

Sicher kann man Sünden vergangener Tage nicht ungeschehen machen. Aber wir können beten, um Verständnis, Wahrheitsliebe und in der Folge dann Toleranz, damit wir alle wieder eins sein können in Christus. Es braucht nicht die Gleichförmigkeit in der Tradition. Auch die Johannesgemeinden waren anders als die Paulusgemeinden oder die Judenchristen in Palästina. Aber sie verband derselbe gelebte Glaube, dieselbe Taufe und dasselbe Amt in der Unterschiedlichkeiten der Traditionen (=Überlieferungen) der Apostel.

Auch heute muß kein Freikirchler in orthodoxen Gewändern und in Weihrauchnebel gehüllt beten wollen, kein barock angehauchter Katholik in streng calvinistisch eingerichteten Gotteshäusern sich wohlfühlen und kein Orthodoxer zu jeder Papstaudienz reisen müssen. Aber was wir tun müssen, ist um die Einheit zu beten, Vorurteile abzubauen und in immer größerer Demut vom andern höher denken zu lernen als man sich selber einschätzt; denn wo es Spaltung gibt, da zerreißen wir auch heute den einen Leib Christi.