Die Heilige Katholische Kirche

Umkehr und Taufe

Die meisten von uns sind als Säuglinge auf den Glauben der Eltern oder wenigstens eines Erziehungsbeteiligten getauft worden. So wachsen wir in die Wahrheit hinein. Aber das Christentum ist keine Religion, in die man hineingeboren wird. Jeder muß irgendwann gemäß seiner Fähigkeit selber zu Gottes Plan in Jesus Christus "Ja" sagen. Jeder muß erkennen, wie es wirklich um ihn steht und das dieses tiefe Loch der Sehnsucht nicht gestillt werden kann von Geld, Karriere und auch nicht vom besten Partner und den wohlgeratensten Kindern, sondern nur von dem, auf den hin wir geschaffen sind. Um diesen Punkt der freien menschlichen Entscheidung zu unterstreichen, praktizieren viele Freikirchen nur die Erwachsenentaufe. Das menschliche Werk der Umkehr ist hier neben der Gnade für die Umkehr eine Vorbedingung für die Gnade Gottes. In der Tat scheint in der Heiligen Schrift oft die Reihenfolge Umkehr, Taufe und Geisterfüllung auf. In Apg 16, 14-16 und in Apg 16, 30-34 lesen wir aber, daß sich auf den Glauben des Hausvorstandes das ganze Haus hin taufen ließ. Drei bis vier Generationen wohnten damals üblicherweise unter einem Dach zusammen. Die Praxis der Großkirchen betont den Geschenk- oder Gnadencharakter des neuen Lebens und die soziale Dimension der Gemeinschaft, in die wir heineingetauft werden. Wir können nichts tun, um uns das ewige Leben zu verdienen als allein offen zu werden und zu sein für Seine Gegenwart, doch müssen wir dieses unbedingte Ja Gottes zu uns irgendwann selber beantworten.

Falls Du selber das noch nie mit ganzem Herzen getan hast, möchte ich dich nun einladen zu überlegen, ob du das hier und jetzt tun willst. Willst du Seine Gegenwart erfahren, ganz aus Ihm heraus leben und neuen Sinn in deinem Leben erfahren? Dann ist hier eine kleine Vorgehenshilfe:

* Sieh in Dein Innerstes, ob da etwas sein könnte, was dich von Gott und den Menschen trennt. Meist sind das die Dinge, die du nie jemandem erzählen würdest, wo du dich schämen würdest, wenn andere das von dir wüßten, Dinge auch, die dir die Selbstachtung rauben. Meist ist dies vermischt mit eigenen Verletzungen aus früherer Zeit und auch früherem Versagen oder Mangel.

* Bitte Gott, daß Er deine Sünde vergebe und deine Wunden heile. Bitte um die Kraft, nicht wieder in die früheren Sünden zu fallen. Als Katholik kannst Du dies besser in einer Beichte tun. Danke nun dafür, daß Er dir deine Schuld vergeben hat.

* Bitte um die neue und spürbare Erfüllung mit Seinem Heiligen Geist. Sicher hast du den Heiligen Geist schon in der Taufe, der Konfirmation oder Firmung neu erhalten, doch oft ohne die Bitte und den Wunsch, Ihn auch deutlich zu spüren.

* Suche dir eine Gemeinde, in der du diesen Glauben leben kannst; denn ein Christ ist kein Christ. Ohne die Gemeinschaft der Glaubenden geraten wir schneller in Gefahr, komischen Gottesvorstellungen anzuhängen. Bringe auch deine Zweifel immer wieder in die Gemeinschaft, da dieses Mittel uns gegeben ist, um uns vor Aberglauben und falscher Selbstsicherheit zu bewahren.

* Falls du noch nicht getauft sein solltest, bitte um die Taufe und beteilige dich am Gemeindeleben.