Pastoralseite

Initiationssakramente - die Firmung

Die Firmung ist das abschließende Initiationssakrament. Durch die Taufe sind wir zu Kindern Gottes geworden und werden in der Eucharistie gestärkt. Doch ähnlich wie bei Königskindern, haben wir noch nicht die Aufgabe des Königtums inne. Jesus war von Anfang an Gottes Sohn, aber erst in der Taufe am Jordan wurde Er in dieses Amt (=Aufgabe) eingesetzt. Hier muß man vielleicht eine kleine Erläuterung bringen, die leider in der Einheitsübersetzung einer Harmonisierung der Lesarten zum Opfer gefallen ist. Matthäus und Markus lassen die Stimme aus dem Himmel abgewandelt aus dem Propheten Jesaja zitieren, die Jesus als Gottesknecht (in der Septuaginta: pais = Knecht, Knabe Jes 42,1) und darüber hinaus Sohn Gottes (im Evangelium: hyos = Sohn) offenbart. Lukas ging es aber um etwas anderes. Hier zitiert die Stimme Ps 2,7 Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. Es ging also Gott darum, Jesus als den endzeitlichen Messias und König in Sein Amt einzusetzen, Gottes Reich auf Erden zu errichten.

Was genau geschieht in dieser Geschichte am Jordan? Jesus entschließt sich zur Umkehrtaufe. Obwohl Er das nicht nötig hatte, wollte Er uns ein Zeugnis geben, dass wir immer unsere Ausrichtung auf Gott überprüfen müssen – selbst wenn wir meinen sollten, wir hätten das nicht nötig. Wenn Jesus es getan hat, kann keiner sagen, er hätte es nicht nötig. Es ist also nicht so, wie manche theologischen Dünnbrettbohrer schreiben, dass Jesus diese Taufe nötig gehabt hätte. Er will nur in allem ganz solidarisch mit uns sein. Er verbindet Seinen Willen mit einem äußeres Zeichen. Dies wird mit der sinnenfälligen Erfüllung mit dem Heiligen Geist bestätigt, das natürlich auch zuerst uns gilt.

Das genau passiert auch in der Firmung. Wir sind durch die Taufe Kinder Gottes, gewachsen und erzogen worden im Glauben. Im Firmkurs (oder in einem anderen Glaubenskurs) haben wir uns das erste Mal selber so mit Jesus und Seiner Botschaft auseinandergesetzt, dass wir als Erwachsene die Entscheidung treffen: Ich will neu Ja sagen zu Jesus und Seiner heiligen katholischen Kirche. Im Gottesdienst – wenn wir uns zu diesem Schritt entschieden haben – treten wir dann vor den Altar des Höchsten, bekennen unseren Glauben und werden dann durch die Handauflegung und Salbung mit dem heiligen Chrisam, dem Öl der Könige, Priester und Propheten, durch die Ausgießung des Heiligen Geistes in unser Amt eingesetzt, teilzuhaben am dreifachen Amt des Christus (Christus heißt übersetzt: der Gesalbte, hebr, der Messias), der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten.

Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist aber nichts einmaliges. Immer wieder müssen wir darum bitten, weil Er keine Sache ist, sondern die reine Beziehung, in welcher wir zu Gott stehen.

mögliche liturgische Texte zur Firmung

Firmseite der Katholischen Jugend Wiens