Metrolinie 1 bis "Manzoni" sollte die Wege möglichst kurz halten. Wir fingen an in der Basilika San Clemente. Der heutige Bau liegt fast 20m über dem ursprünglichen Level. In dieser antiken Schicht gibt es ein Miträum und eine Patrizierhaus (des Flaviers Titus Flavius Clemens), das man als Ort einer Hauskirche ansieht, in dem der spätere Papst Clemens 1. vor seiner Freilassung als Sklave lebte. Dem Brauch nach übernahm er den Namen des ehemaligen Herren. Im mittleren Stock sind wir im Frühmittelalter. Interessant hier sind die Gemälde, weil sie u.a. das erstemal einen italienischen Dialekt zeigen, sowie das Grab von Cyrill und Method. Die wertvollen Materialien dieser frühmittelalterlichen Kirche wurden im Bau der obersten Ebene (Ende 11. Jhd) wiederverwendet.
Nach einem kleinen Käffchen zur Stärkung und zu Füßen des Kolosseums ging es über die (leider teilweise eingepackten) Kaiserforen weiter zum Kapitol. Vorbei am Reiterstandbild des Philosophenkaisers Marc Anton zogen wir an den Dioskuren vorbei hinab die wunderbare Treppe von Michelangelo, um gleich wieder aufzusteigen zur Kirche Santa Maria in Aracoeli. Interessant bei dieser Kirche, die an der Stelle des alten Junotempel steht, ist, dass die vorletzte Säule hinten links, durchbohrt ist. Manche sagen, dass dieses Loch noch aus dieser Zeit stammt als hier Auguren die Auspizien hielten und dass diese Säule auch dazu diente, einen durch das Loch definierten Himmelsbezirk abzugrenzen und zu beobachten. Wieder draußen sahen wir uns nochmal den Platz rund um die Schreibmaschine an und genossen die herrlichen Ausblicke hier. Den neu gebauten Fahrstuhl nutzen wir nicht.
Die nächsten Ziele hießen dann Santa Maria in Cosmedin mit seiner Bocca della Verità, Tiberinsel, jüdisches Gettho. Auf der Piazza Argentina wollten wir eine der letzten Römischen Katzenfamilien sehen. Früher wimmelte es in Rom ja nur so von Katzen. Aber seit dem Zuzug vieler Romafamilien sei deren Zahl aus kulinarischen Gründen quasi zusammengebrochen, sagt man in Rom. Es gibt jetzt jedenfalls nur noch wenige und kleine Familien. Il Gesu war dann leider zu (Mittagspause). Dafür hatte Sant' Ignazio mit seiner Scheinkuppel auf. Krönender Abschluss der Kulturrunde war aber natürlich das Pantheon. Abends waren wir dann wieder bei unserem leckeren Italiener in geselliger und ausgelassener Runde.