Auch wenn es Rom nicht gäbe und nur diese Kirche da stünde, lohnte sich die Fahrt. St. Paul vor den Mauern ist für mich die bei weitem schönste und beeindruckendste Kirche Roms. Man kommt rein und sagt: Wow, wie krass ist das denn? und das, obwohl ich schon des öfteren und längeren hier drin war. Es ist zwar nur die wiedererrichtete Kirche, aber gerade diese hat eine Schönheit, die hinter den barocken Bast- und Damastvorhängen und -rüschen, die der Brand entsorgt hatte, so wohl nicht aufgefallen wäre. Dieser Raum spiegelt eine Erhabenheit wieder. Das spezielle Licht entsteht auch dadurch, dass es nicht durch schnödes Glas hindurch muss, sondern durch dünn geschnittenen Alabaster.
Von hier aus ging es zur Lateranbasilika, Haupt der Kirchen des Erdkreises, der eigentlichen Papstkirche. Hier stand auch bis zum Exil von Avignon der Lateranpalast, von dem nur noch eine Apsis übrig ist. Daneben ist die heilige Stiege, die aber wegen Renovierungen geschlossen hatte.
Santa Croce in Gerusaleme hatte gerade Mittagspause, als wir eintrafen. So ließen wir uns den sanften Frühlingswind bei einem Käffchen bzw einer isotonischen Hopfenkaltschale schmecken. Die Neufassung innen hatte ich so noch nicht gesehen. Der Aufstieg zu den Kreuzreliquien soll den Aufstieg zum Berge Calvaria darstellen. Von dieser Stelle war auch die Erde genommen, die als Begründung der ersten Kirche (Helenenkapelle) angelegt worden war. Daher auch der eigenartige Name der Kirche.
Da wir noch Zeit und etwas Energie hatten zogen wir weiter zur Basilica Maria Maggiore und hatten somit fünf der sieben Pilgerkirchen Roms besucht.
Auf dem Heimweg vom Bahnhof Termini, konnte man wieder im Bus 40 bewundern, wie uns Leute nah sein wollten, die gern die eine oder andere Geldbörse umgelagert hätten.