Wer in die Betrachtung
der Erniedrigung des Gottessohnes gut eingetaucht wird, wie wird
der die Reichtümer dieser Welt suchen? (Bernhard)
Der Hochmut kommt nicht nur zeitlich
vor dem Fall, er ist seine logische Ursache. Wer selber weiß,
was für ihn am besten ist, und sich darauf versteift, wie
kann der für den Willen Gottes offen sein? Wird ihm Karriere
aus guten oder ungerechten Gründen verweigert, verliert er
Materielles, was "sein gutes Recht gewesen war", verliert
er, weil seine Karriere auf Kosten der Frau glückte, seine
Familie, oder wird er menschlich enttäuscht und muß
er gar Spott für seine Überzeugung ertragen, wird er
verbittern und ist nicht mehr in der Lage, diese Warnung Gottes
wahrzunehmen. Hochmut entsteht, wenn ich nicht bereit bin, mich
zu sehen, wie ich im Angesicht von Gottes Liebe wirklich bin.
Die Frage ob ich hochmütig bin, kann man beantworten mit
der Frage: Gibt es Menschen, denen ich nicht verzeihen kann? oder
nur wenn sie "das und das tun?" Heilung entsteht da
nur aus dem Blick auf das, was mir jetzt schon von geschenkt ist.
Mein Charisma oder gar mein Wunsch ist nicht automatisch meine
Berufung, mein Weg mit Gott. Gott ruft, wen Er will und wann Er
will.
Auf die Frage, warum er, der alle
weltlichen Reichtümer verachtete, sich unbedingt den Triumpfzug
der athener Truppen ansehen wollte, antwortete Sokrates: Ich finde
es schön anzusehen, was ich alles nicht brauche.
Wir haben versucht, die Nachlässigkeiten
der übrigen Zeiten in der heiligen Fastenzeit gutzumachen.
Achten wir darauf, nicht mehr in diese zurückzufallen; denn
wer zurücksieht, ist des Reiches Gottes unwürdig. (Bernhard)