Fr, 11.; Sa 12.; So 13.; Mo 14.; Di 15.; Mi 16.; Do 17.; Fr 18.;
6h00 Wecken. 7h30 ging es los. Gegen 8h30 waren wir in
Perge. Vorbei am Stadion, wo seit 15 Jahren
ein Schild angebracht ist, dass wegen Reparaturarbeiten der Ort leider nicht zu besichtigen ist,
und dem Stadion, fuhren wir zum Eingang des Areals. Zwar siedeln schon seit dem Paleolitikum Leute
hier, und erwähnt wird die Gegend wohl schon um 600 v.C., aber so richtig erlangt der Ort erst eine
Bedeutung in hellenistischer Zeit. Wir betraten den Ort durch das römische Tor aus dem 3. Jhd n.C.
Allerdings stand dies noch nicht, sondern nur das hellenistische Tor als
Paulus und Barnabas
hier auf ihrer ersten Missionsreise von Paphos (Zypern) ankamen. Über den Fluss "Kaistros" war Perge weiland
auch für hochseetaugliche Gefährte schiffbar, obwohl es schon damals ca 6 km vom Meer entfernt lag (heute
ca 10 km). Das hellenistische Tor war damals nur einstöckig, wurde dann aber in römischer Zeit auf das
heutige Niveau aufgestockt und mit gutem Marmor verkleidet. Gleich dahinter befanden sich auf der
linken Seite die Thermen auf der rechten ein Marktplatz, wo uns ein Symbol in eine Fleischerei
einlud. Das Symbol war auf einer Marmortafel verewigt. Zurück auf dem Hauptweg vom hellenistischen
Tor kommend, befanden sich zur linken und zur rechten der Hauptstraße, ähnlich wie auf dem Markt
überdachte Kolonnaden. In der Mitte der Prachtstraße gab es eine gefaßte, regelbare Wasserleitung,
über die die Straße zu reinigen und Tier und Mensch zu tränken waren. Abgeschlossen wurde diese
Prachtstraße, auf der noch Reste einer kleinen byzantinischen Basilika standen, von einem Prachtbrunnen mit
der Personifikation des Kaistros unter dessen Gestalt das Wasser hervorquoll und sich in den Kanal in der
Mitte Straße ergoss. Über steinerne Brücken konnten die Bewohner von der einen auf die andere Seite wechseln.
Etwas anstrengend war dann noch der Aufstieg auf die Akropolis, wo sich drei von uns noch die alte
Zisterne ansahen. Leider scheint hier noch nicht so wahnsinnig viel ausgebuddelt worden zu sein. Wir hatten
aber eh keine Zeit mehr und eilten zurück. 1h30 sind definitiv zu wenig Zeit für diesen Ort. Ich
hätte hier den ganzen Tag verbringen können. Das ist wahrscheinlich etwas morbid, aber unglaublich schön.
Danach ging es zum Goldschmied. Also die Einkauftouren gehörten für mich ohne jeden Zweifel zu den entbehrlichsten Punkten der Tour. Aber auch hier zeigte sich wieder das hohe handwerkliche Können der türkischen Goldschmiede; aber was sollte das mir, der ich schon aus prinzipiellen Erwägungen keinen Schmuck trage. Ein netter Verkäufer zeigte mir dann eine Tissotuhr, die wirklich ganz nett war mit den vielen Spielereien. Aber 1400 Schweizer Franken sind doch viermal mehr als ich in einen Monat sonst ausgebe. Für privaten Luxus ist mir das definitiv eine Zehnerpotenz zuviel, selbst wenn es noch Sconto und sonstige Vergünstigungen gegeben hätte. Ich hatte aber ein sehr erfreuliches Gespräch mit dem guten Mann. Dafür hat sich das gelohnt.
Das Mittagessen an der Küste im Stadtteil Lara war nett. Ich outete mich als kompletten Ignoranten, als ich den Seebarsch vor mir als Forelle titulierte. Ich musste auch rasch zugeben, dass das Fleisch fester und die Gräten größer als beim Süßwassergefährten aus den Gehegen des Manavgat war. Richtig nett waren aber die Minuten am Meer. Gülden ergoß sich gleißende Sonnenlut über die stille Fläche der Fluten an geklüfteter Klippe. Befreit stürzte sich ein unter der Stadt in ein Betonbett gezwängter Fluss in die Tiefen - um es mal in einem Ausbruch poetischer Aufwallung zu sagen. Aber es war wirklich so schön im Gegensatz zu den Betonsünden hinter uns.
Dann kam der Kaffeefahrt dritter Teil. Auch beim Lederfabrikant wieder süper gearbeitete Ware professionell in einer kleinen Show in Szene gesetzt. Anschließend das Shoppen gehen und die Verkaufsverhandlungen - und dass mir! Für mich kommt Shoppen auf der Skala der Höllenqualen gleich an zweiter Stelle, gleich hinter "im Sommer am Strand liegen". Dante hat da definitv etwas verwechselt. Aber auch hier: Zwar hatte ich mir kurzzeitig überlegt, dass ich ja eigentlich eh eine Jacke bräuchte, aber bei 800 Euro für das erste, was ich hätte anziehen mögen, durchzuckte es mich doch heftig. Bei einem Verkaufsgespräch saß ich dann doch dabei und hörte den Satz des Chefs: "Es gibt Leute, die sind angezogen, und es gibt Leute, die sind nur bedeckt." Nunja, ich gehöre definitiv zur zweiten Sorte - und ehrlich, ich habe da nicht mal Skrupel dabei, vor allem, wenn ich daran denke, wie viele Menschen in Deutschland von weniger Geld im Monat leben müssen.
Antalya: Minarett, Hadrianstor, Stadtbefestigung sahen wir, naja, nett mal gesehen zu haben. Wobei ich es beim Hadrianstor schon schad fand, nicht habe aussteigen zu können. Das Lara Dinc Hotel ist ein kleines nettes Hotel in knapp 500m Entfernung vom Strand. Das Essen ist etwas spartanisch. Beim Frühstück ist es das erste Hotel in der Türkei, wo es neben den auch hier vorhandenen warmen, keine kalten Getränke gab (Saft, Wasser etc.)
Die Karpuzkaldiran Wasserfälle konnten wir nicht sehen. Ärgerlich daran ist, dass dieser Ort, obschon seit letzter Saison wegen einer Baustelle nicht mehr zugänglich, noch immer auch im Programm steht, mit dem geworben wird. Und das war auch in der zweiten Programmversion noch so, die wir bekommen hatten.