P. Adrian Kunert SJ

Urlaub in der Ukraine vom 10. bis zum 23. Juli 2010


So, 11.7. Kiew (Bilder)

Die Nacht war schwül und laut, aber nach einer kleinen Morgenbetrachtung zu den Texten des Tages und dem Frühstück ging es schon wieder viel besser.

Wir suchten eine griechisch-katholische Kirche, an die sich René noch dunkel erinnern konnte. Am Ende des Chreschtschatik, hinter dem Unabhängigkeitsplatz (Maidanplatz) kommt bald auf der linken Seite der Wolodimirpark. Dort sahen wir eine goldene Kuppel blinken, die nicht so ganz orthodox schien und vermuteten ganz richtig eine römisch-katholische Kirche. Die Messe begann um 10h00 mit dem Weihbischof. Seine Predigt konnte ich nicht verstehen, aber sie hatte eine gewaltige epische Breite was allein die schiere Zeit betraf, aber da bin ich mit meiner Vorliebe für kurze, knackige Predigten wohl auch im falschen Land. Anschließend kamen wir mit einem Priester ins Gespräch, der - wie der Weihbischof - auch bei der Caritas arbeitet.

Stefan knüpfte unterdessen Kontakt zu einer Vietnamesin, die er angesprochen hatte. Sie war erfreut, dass er Vietnamesich sprach und organisierte, nachdem Stefan vom Ortspfarrer das "go" erhalten hatte, für den nächsten Tag eine Beichtzeit und eine anschließende Messe mit drei Taufen.

Hernach schlenderten wir durch den Wolodimir oder Waldemarpark zu einer Aussichtsplattform über dem Dnepr. Überall sah man noch die Verwüstungen, die der gestrige Sturm hinterlassen hatte. Dann kamen wir weiter zum Michaelskloster, wo die autokephale ukrainische Kirche ihren Sitz hat. Diese Kirche wird es wahrscheinlich neben dem Kiewer Patriarchat solange geben, bis der jetzige KGB-belastete Patriarch nicht mehr an der Regierung ist. Durch Spenden aus dem Ausland konnte dieser Gebäudekomplex wieder aufgebaut werden.

Von hier aus ging es über die Andreaskirche zur wunderschön anzusehenden barocken Andreaskirche. Sie ist unter Liebenden ein beliebtes Ausflugsziel mit vielen Bräuchen und Neckereien rund um die Balz. Leider war sie gesperrt. Auf der Andreasstraße befindet sich auch das "Künstlerviertel". Das meiste ist allerdings maximal mittelmäßiges Handwerk, aber mit ein paar sehr positiven Ausnahmen - soweit ich das als Ingorant richtig beurteilen kann.Wir hielten uns Richtung Fluss und gingen über die "Bratska uliza" runter zum Fluss. In der "Boritschiv Tik" Straße fanden wir ein nettes Tourirestaurant für unser Mittagsmahl.

Mit der Drahtseilbahn ging es dann wieder hinauf zum Michaelskloster. Wir steuerten auf die Sophienkirche auf der anderen Seite des Platzes zu und sahen es uns an - sehr lohnenswertd. Wir genehmigten uns noch ein paar Kwas und schlenderten über den autofreien Kreschtschatik zurück zum Quartier.

Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit der Metro fünf oder sechs Stationen raus nach Westen, um einfach mal zu schauen, wie so hier Vororte mit den Wohnsilos aussehen. Wir liefen dann wieder Richtung Stadt, kamen am Zoo vorbei, gingen über einen kleinen Markt und entlang an der Bahnlinie und fuhren mit einer Marschrutka (privater Kleinbus) zurück zum Chreschtschatik.

Nach dem Abendessen verfolgten wir im Fernsehen, wie sich die Prophezeiung von Tintenfischorakel Paul erfüllten und Spanien Weltmeister wurde.

weiter zum Mo, 12.07.

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