Lviv, wie die Ukrainer sagen, macht von allen Städtchen, die wir bisher besuchten, den polnischsten Eindruck. Nach der Aufteilung Polens zwischen Stalin und Hitler rückten die Russen hier ein, während die Deutschen Polen überfielen. Nach dem Krieg wurden von hier auch alle Deutschstämmigen und Polen vertrieben, so dass hier fast nur noch Ukrainer und Russen hier lebten. Die enteigneten Polen wurden mit den deutschen Ostgebieten entschädigt. In der polnischen Zeit sind aber nur polnische Kirchen gebaut worden. Darum gibt es in dieser Stadt eine Eigenheit. Obwohl die Mehrzahl heute griechisch-katholisch ist, sind die meisten Kirchen lateinische, was in der Liturgie nicht immer ohne Probleme ist. Es erzeugt aber eine interessante Spannung.
Wir gingen zur Liturgie in die ehemalige Kapuzinerkirche, wo ein griechisch-katholischer Orden die Liturgie zelebrierte. Die sehr schön gesungene Wochentagsmesse dauerte eine Stunde. Wenn man sich auskennt und die Sprache versteht, muss das sehr berührend sein. Nun schlossen wir den Stadtrundgang an, aber nur die erste Hälfte. Am Platz vor dem Rathaus stiegen wir in eine Straßenbahn und fuhren erst mal zum Bahnhof, um unsere Fahrkarten zu kaufen. Also wieder dasselbe Spiel richtige Kasse suchen (alles nur in Ukrainisch) und dann auch noch die richtige Kasse für Morgen, die war eine Etage höher. Auch am internationalen Schalter sprach man nur ukrainisch, russisch und polnisch. Da ist man als Westler, der das nicht spricht ziemlich aufgeschmissen.
Dann ging es wieder hinunter in die Innenstadt. Gleich neben der Uni steht ein wunderschönes barockes Haus, was wir uns für 10 Gribni pro Nase ansehen konnten. Mittag aßen wir am Fuße des alten Jesuitenkollegs, wo auch Chmelnitzki gelernt hatte. Als letztes sahen wir uns heute nohc die Basilianerkirche an, eine reine Barockkirche und beendeten die Ausflüge mit einem Blick vom Aussichtsberg, wo früher das "hohe Schloss" stand.
Der Abend klang aus mit einem Abendessen mit den Scholastikern und einem Gespräch mit Michailo über Mission.
weiter zum Do, 22.07.
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